Pressestatement zu den IGLU-Ergebnissen: Aktuelle Methoden und Mittel in Schule sind für Kinder in Brennpunkten nicht geeignet

Pressestatement zu den IGLU-Ergebnissen: Aktuelle Methoden und Mittel in Schule sind für Kinder in Brennpunkten nicht geeignet

Die aktuellen IGLU-Ergebnisse zeigen, dass die sozialen Disparitäten in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren nicht reduziert werden konnten. Immer mehr Kinder erreichen die Mindeststandards im Lesen nicht. Das betrifft vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien, so dass die Schere hier immer weiter auseinandergeht. Jetzt kommt erneut die Frage auf, was sich in Bildungspolitik und Schule ändern muss, damit sich die Situation für diese Kinder endlich verbessert und sie nicht abgehängt werden. Wir haben Schulleitungen in sozialen Brennpunkten nach ihren Ideen gefragt, weil dort ein Großteil der sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen zur Schule geht.

Im Papier „Chancen schaffen: Zur Situation von Schulen im Brennpunkt“ machen die Schulleitungen konkrete Vorschläge, wie die Situation der Kinder und Jugendlichen und damit auch ihr Lernerfolg verbessert werden können.

„Wenn wir wie bisher mit den gleichen Mitteln und Methoden die gleichen Kompetenzen erreichen sollen, müssen wir klar sagen: Das funktioniert nicht! Unsere Schülerinnen und Schüler sind starke und intelligente Kinder und Jugendliche.” Aber der Start in die Schullaufbahn sei für sie eben ungleich schwerer v. a. aufgrund ihrer familiären Situation. „Wir müssen über die gesamte Schullaufbahn hinweg versuchen, die Differenz auszugleichen.” Deshalb bräuchten die Schülerinnen und Schüler über ihre gesamte Schullaufbahn besondere Unterstützung. Allerdings eine, die auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet ist.

Die Schulleitungen empfehlen u.a.:

  • eine frühzeitige sprachliche und motorische Förderung mit einer obligatorischen Vorschule
  • eine sozialindexbezogene und faire Personalzuweisung
  • Flexibilität bei der Umsetzung der Curricula
  • ein eigenverantwortliches und sozialindexbasiertes Chancenbudget
  • eine Diagnostik mit Fokus auf relativen Lernerfolg

Dazu betont Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung: „Schulen im Brennpunkt verdienen die beste Ausstattung, das beste Personal und sollten vor allem pädagogische Freiheiten bekommen, um ihrem Bildungsauftrag gerecht zu werden. “

Ansprechpartnerin für die Presse:

Wübben Stiftung Bildung

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