Förderungen

Wir haben als Stiftung verschiedene Arbeitsweisen. Neben unseren operativen Programmen engagieren wir uns in Netzwerken und bei Projektpartnern. Diese Förderungen machen den kleineren Teil unserer Tätigkeit aus. Wir sind keine klassische Förderstiftung. Wir suchen unsere Projektpartner gezielt aus, um von und mit ihnen zu lernen. Wir bitten daher darum, uns keine Förderanträge zu schicken.

Hier sehen Sie unsere aktuellen Förderungen:

Klasse! Digital

Change­Writers

Forum Bildung und Digitali­sierung

Deutsches Lehrkräfte­forum

Quer- und Seiten­einstieg an Schulen in heraus­fordernder Lage

Quinoa-Schule Herne

Bündnis Ökonomische Bildung

Nina Grunenberg Fellowship

LeadershipLab.SH

Lehramtsstipen­ dium Ruhr – Deine Region. Deine Chance.

Innovationsfonds „Forschung zu Schulen im Brennpunkt”

Klasse! Digital

Die Offenheit gegenüber Digitalisierungsprozessen ist sehr unterschiedlich. Das ist auch ganz normal. Daher ist es auch eins unserer Hauptziele, dass wir das ganze Kollegium mitnehmen.

Schulleiterin einer Grundschule, die an Baustein 1 teilnimmt

Digitale Schul­ent­wick­lung
in NRW

„Klasse!Digital“ unterstützt Schulen und Lehrkräfte aller Schulformen bei ihrer Weiterentwicklung im Schwerpunkt Digitalisierung, damit alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich individuell gefördert werden können. Der Fokus liegt auf einer nachhaltigen Weiterentwicklung von Schule und Unterricht im Rahmen von Digitalisierung. Im Frühjahr 2021 konnten sich Schulen aus den drei Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf und Münster für die Teilnahme bewerben. 89 Schulen sind nun im Programm dabei.

Fotos: © RuhrFutur

Die Corona-Pandemie hat die Defizite hinsichtlich der Digitalität von Schulen in Deutschland offengelegt. Viele Bildungseinrichtungen waren kaum auf Online-Unterricht vorbereitet. Infrastruktur fehlte, ebenso wie pädagogische Konzepte und qualifiziertes Personal. Die digitale Transformation erfordert zudem ein grundlegendes Umdenken von Schulleitungen. Gehen Schulen den Prozess der Digitalisierung „noch” nicht mit, birgt das die Gefahr, dass bereits bestehende ungleiche Bildungschancen verschärft werden. Die digitale Kluft zwischen den Schulen wird größer und somit auch zwischen den Schülerinnen und Schülern. An dieser Stelle setzt Klasse!Digital an, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.

Das Programm „Klasse!Digital“ besteht aus vier Bausteinen. Baustein 1 und 3 richten sich an die Lenkungsgruppen. Es werden Schulen mit und ohne bisherige Steuergruppenqualifizierung bei ihrer individuellen digitalen Schul- und Unterrichtsentwicklung unterstützt. Baustein 2 richtet sich an alle Akteure an Schule. Sie können monatlich kostenlose Fortbildungsangebote wahrnehmen. Baustein 4 unterstützt weiterführende Schulen dabei, Study Halls einzurichten. Das sind innerschulische Lernorte für Schülerinnen und Schüler, um bedarfsorientiertes Lernen unabhängig von ihrer persönlichen Lebenssituation zu ermöglichen.

Klasse!Digital ist ein gemeinsames Programm des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Wübben Stiftung Bildung und von RuhrFutur.

Die größte Herausforderung der Schulen ist es, geeignete Strukturen und Bedingungen zu schaffen, um Schülerinnen und Schüler angemessen auf eine digitale Zukunft vorzubereiten.

Dr. Farina Nagel, Leitung Handlungsfeld Schule bei RuhrFutur

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ChangeWriters

Ich habe gelernt, Tagebuch zu schreiben und habe gelernt, meine Geschichte zu erzählen. Ich hatte früher kein leichtes Leben, doch es ist wichtig, darüber zu reden.

Schülerin (Programmheft 2020)

Ein Tagebuch für mehr Selbst­wert­gefühl

Das Tagebuch für Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen in ganz Deutschland bildet den Kern des 2014 gegründeten gemeinnützigen Vereins ChangeWriters e.V. Dabei begleiten geschulte Lehrkräfte die Jugendlichen beim autobiografischen Schreiben. Durch den Aufbau einer wertschätzenden und anerkennenden Beziehung zu einer Lehrkraft können sie ihre Stärken erkennen und es zeigen sich ihnen neue Lebensperspektiven auf.

Fotos: © ChangeWriters e.V.
Für eine positive Bildungsbiografie ist Beziehungsaufbau zwischen Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern unabdingbar. 2010 gelang es Jörg Knüfken, Geschäftsführer von ChangeWriters e.V., als Schulsozialarbeiter an einer Hauptschule im sozialen Brennpunkt ein vertrauensvolles Verhältnis zu Schülerinnen und Schülern aufzubauen, die als „unbeschulbar“ galten. Er schrieb mit ihnen Tagebuch – nach dem amerikanischen Vorbild der „Freedom Writers“. Die Jugendlichen fühlten sich ernstgenommen, entwickelten Selbstwertgefühl und hatten eine realistische Chance, ihre Benachteiligung zu überwinden. Die Methodik ermöglicht Beziehungsarbeit mit besonders schwierigen Schülerinnen und Schülern und ist daher ein wirksamer Ansatz, der insbesondere an Schulen im sozialen Brennpunkt hilfreich ist. Deshalb fördert die Wübben Stiftung Bildung den Verein.

Die ChangeWriters verfolgen vier aufeinander abgestimmte Bausteine: Pädagoginnen und Pädagogen erlernen in Praxisseminaren die Methoden der ChangeWriters und Übungen zur Reflexion. In der Umsetzung und den Einsatz im Klassenraum werden sie für 1,5 Jahre begleitet. Zusätzlich können Schülerinnen und Schüler an den Schulen direkt an Aktionstagen teilnehmen. Nach Abschluss wird eine Schule Teil des Netzwerks der ChangeWriters-Schulen. Zudem werden in verschiedenen Standortschulen die Methoden im gesamten Kollegium nachhaltig verankert. Ein Projekt, dass an Schulen Hilfe zur Selbsthilfe leistet.

ChangeWriters e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit 60 Mitgliedern. Er wird unter anderem von Aqtivator, der Schöpflin Stiftung und der Wübben Stiftung Bildung gefördert.

Also bei unserer Klasse hat sich jede Menge verändert, seit unsere Lehrerin dieses ChangeWriters-Projekt mit uns angefangen hat. Ich fühl mich in der Klasse viel, wie soll ich das sagen, offener und einfach viel wohler […].

Schülerin (Programmheft 2020)

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Portraitfoto von Daniela Zentner - Projektmanagerin

Daniela Zentner

Projektmanagerin

Forum Bildung und Digitalisierung

Digitale Trans­formation des Bildungs­bereichs

Das Forum Bildung Digitalisierung setzt sich für systemische Veränderungen und eine nachhaltige digitale Transformation im Bildungsbereich ein. Im Zentrum seiner Arbeit stehen die Potenziale digitaler Medien für die Schul- und Unterrichtsentwicklung.

Fotos: © Phil Dera / Forum Bildung Digitalisierung

Die Wübben Stiftung Bildung setzt sich mit ihren Programmen für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Die digitale Transformation verändert heute und in Zukunft unsere Gesellschaft. Sie erfordert an vielen Stellen ein Umdenken. Wir möchten als Stiftung mit starken Partnern, wie dem Forum Bildung Digitalisierung, Digitalisierung im Bildungsbereich gestalten und dabei immer wieder das Thema Bildungsgerechtigkeit einbringen.

In Projekten, Publikationen und Veranstaltungen identifiziert das Forum Gelingensbedingungen für den digitalen Wandel an Schulen und navigiert durch die notwendigen Veränderungsprozesse. Dafür werden die entscheidenden Akteure im Bildungsbereich in den Austausch gebracht und der partnerschaftliche Dialog mit Schulleitungen und Lehrkräften, Schulträgern, Entscheiderinnen und Entscheidern in Politik und Verwaltung sowie Expertinnen und Experten aus Bildungsforschung und Zivilgesellschaft gesucht.

Das Forum Bildung Digitalisierung ist ein gemeinnütziger Verein, in dem sich derzeit mehrere große deutsche Stiftungen engagieren.

Wir brauchen einen echten System-Hack, wir müssen das System Schule neu aufsetzen.

Silke Müller, Schulleiterin, Waldschule Hatten

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Deutsches Lehrkräfteforum

Das Lehrkräfteforum muss man sich so vorstellen: alle coolen, engagierten und zukunftsorientierten Lehrerinnen und Lehrer versammeln sich an einem Ort und tauschen sich aus. Beste Voraussetzungen, um echte Veränderung in der Schule anzustoßen.

Caroline von St. Ange, Teilnehmerin beim Lehrkräfteforum

Förderung von Lehrkräften aller Schul­formen

Das Deutsche Lehrkräfteforum ist eine unabhängige Initiative für engagierte Lehrkräfte aller Schulformen. Ziel des Forums ist es, Lehrkräfte in ihrer Professionalität zu fördern, bundesweit stärker zu vernetzen und ihre Anliegen gegenüber der Politik und Öffentlichkeit zu positionieren. Die Teilnehmenden des Deutschen Lehrkräfteforums tragen die Beispiele und Ideen an ihre Schulen, um den Unterricht und die Schule vor Ort weiterzuentwickeln.

Fotos: © Martin Mangunia und Dominik Eisele/Deutsches Lehrkräfteforum

Die Programme der Wübben Stiftung Bildung richten sich in erster Linie an Schulleitungen und Lenkungsgruppen. Mit der Förderung des Deutschen Lehrkräfteforum möchte die Wübben Stiftung Bildung auch Lehrkräfte erreichen und Impulse für ihre Arbeit geben.

Herzstück des Deutschen Lehrkräfteforums ist die jeweils im Herbst stattfindende Jahresveranstaltung zu einem jährlich wechselnden, aktuellen Thema. Lehrkräfte aller Schulformen, Lehramtsstudierende, Referendarinnen und Referendare sowie Teach-First Fellows aus ganz Deutschland können sich in der Regel im Frühjahr für die Teilnahme bewerben. Eine Jury wählt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann aus. Diese können sich zur Jahresveranstaltung mit ihren Schul- oder Unterrichtsprojekten um eine Förderung aus dem Projektfonds des Forums bewerben. 2021 zum Beispiel wurden drei Projekte mit jeweils 4.000 Euro Preisgeld gefördert.

Das Deutsche Lehrkräfteforum wird von mehreren großen deutschen Stiftungen getragen. Die Koordination des Lehrkräfteforums liegt beim Stifterverband für die deutsche Wissenschaft.
Am Deutschen Lehrerforum habe ich teilgenommen, weil ich mir Wissenszuwachs und Vernetzung mit anderen engagierten Lehrkräften erhofft habe. Meine Erwartungen wurden übertroffen! Der Mehrwert dieser Veranstaltung ist für mich enorm. Ich habe tolle Menschen und super Projekte auf einem sehr gut geplanten Forum für Lehrkräfte kennenlernen dürfen.

Simone Groß, Schule am Mommelsoll in Berlin,
Teilnehmerin im Jahr 2019

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Annika Krabbel

Projektmanagerin

Quer- und Seiteneinstieg an Schulen in herausfordernder Lage

Teach First Deutschland macht seit zehn Jahren Kinder und Jugendliche in sogenannten Brennpunkten stark und unterstützt sie dabei, erfolgreich und allen Umständen zum Trotz ihren Weg zu gehen.“

Elke Büdenbender, Schirmherrin von Teach First Deutschland

Fellows für bessere Bildungs­chancen

Teach First Deutschland (TFD) möchte die Bildungschancen von Jugendlichen in sozialen Brennpunkten verbessern. Dafür qualifiziert Teach First Deutschland Hochschulabsolventinnen und -absolventen verschiedener Studienrichtungen als Fellows und setzt diese bundesweit an Brennpunktschulen ein. Als zusätzliche Lehrkräfte in Unterricht und Ganztag unterstützen sie Schülerinnen und Schüler besonders dort, wo diese häufig scheitern: an Übergängen im Bildungssystem. Vor dem Hintergrund des Bedarfs an engagierten und gut qualifizierten Lehrpersonen insbesondere an Schulen in herausfordernder Lage, möchte Teach First Deutschland ein Quer- bzw. Seiteneinstiegsprogramm entwickeln, bei dem der Verbleib von Fellows im Regelsystem von Anfang an mitgedacht und motivierte Menschen langfristig als Lehrkräfte gewonnen werden sollen.

Mit seinem Programm adressiert Teach First Deutschland eine der zentralen Herausforderungen im deutschen Bildungssystem: den Lehrkräftemangel. Dabei wird der Fokus explizit auf Schulen im Brennpunkt gerichtet. Gemeinsam mit ausgewählten Bundesländern möchte Teach First Deutschland mit seinem Programm die Chancen von Quer- bzw. Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern in den Fokus rücken und erproben, wie gut qualifizierte Menschen für den Lehrkräfteberuf gewonnen und langfristig im System gehalten werden können. Die Wübben Stiftung Bildung fördert Teach First Deutschland, um mehr über die Bedarfe von Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern und über die Besonderheiten der Qualifizierung von pädagogischem Personal an Schulen im Brennpunkt zu erfahren.

Teach First Deutschland plant die bestehenden Quer- bzw. Seiteneinstiegsprogramme in ausgewählten Bundesländern durch Maßnahmen des gezielten Recruitings sowie durch speziell auf die Arbeit an Schulen im Brennpunkt fokussierte Qualifizierungs- und Begleitmodule zu ergänzen. Im Vordergrund stehen dabei die individuelle Begleitung der Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger sowie kollegiale Beratung und Vernetzung.

Quer- und Seiteneinstieg an Schulen in herausfordernder Lage ist ein Programm von Teach First Deutschland und wird gefördert von der Schöpflin Stiftung und der Wübben Stiftung Bildung.

Wir Digifellows haben bereits Arbeitserfahrung in der digitalisierten Arbeitswelt gesammelt und können Fachwissen an den Schulen einbringen – und so neue Impulse in der Schulentwicklung setzen.
Anne Küster, Fellow 2019-2021

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Annika Krabbel

Projektmanagerin

Quinoa-Schule Herne

Foto: © Nico Kleemann
Wir wollen für jedes einzelne Kind Zeit haben, um Chancengerechtigkeit herzustellen, die in Deutschland ja nicht existiert.

Barbara van der Wielen, Schulleiterin

Beziehungs­arbeit als Schlüssel

Die Quinoa Schule wurde 2014 von Quinoa Bildung als staatlich anerkannte Ersatzschule in Berlin-Wedding geründet. Das Konzept von Quinoa Bildung zielt auf bessere Bildungschancen für benachteiligte Kinder und Jugendliche, indem sie Lehrkräfte im Brennpunkt stärkt und pädagogische Beziehungsarbeit fördert. An dem Schuljahr 2022/2023 wird dieses Bildungskonzept an der Quinoa-Schule Herne, einer neuen Sekundarschule, in einer 5. und einer 7. Klasse mit je 30 Schülerinnen und Schülern umgesetzt. Die Schule ist für alle Schülerinnen und Schüler kostenlos. An ihr können folgende Abschlüsse erzielt werden: Hauptschulabschluss, Hauptschulabschluss nach der 10. Klasse und Fachoberschulreife (mittlerer Schulabschluss). Das Ziel von Quinoa ist es, dass alle Jugendlichen in Deutschland – ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft – die Chance auf einen Schulabschluss und -anschluss bekommen.

Schulabbrüche und Armut sind drohende Zukunftsaussichten für Kinder und Jugendliche, die unter soziökonomisch schwierigen Lebensbedingungen aufwachsen. Um dies zu verhindern und allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft gute Bildungschancen zu ermöglichen, ist insbesondere die Arbeit von Schulen im Brennpunkt ein zentraler Hebel. Für die Wübben Stiftung Bildung ergibt sich in Herne die Möglichkeit, den Aufbau einer Schule im Brennpunkt eng zu begleiten und Erkenntnisse darüber zu gelangen, wie Lehrkräfte gezielt bei der Arbeit im Brennpunkt gestärkt werden können.

Dreh- und Angelpunkt in der Quinoa-Schule Herne ist die pädagogische Beziehungsarbeit durch kompetente Vertrauenslehrkräfte. Sie stehen den Schülerinnen und Schülern unterstützend zur Seite und fördern diese individuell. Auch Familienarbeit, Sprachförderung, Verhaltensmanagement und Vermittlung von Grundwerten sind Teil dieses Konzepts.

Die Quinoa-Schule Herne wird unter anderem von der RAG-Stiftung und der Wübben Stiftung Bildung gefördert.

Bildungserfolg ist ganz stark an die soziale Herkunft der Kinder gebunden. Das wollen wir aufbrechen und endlich eine Schule schaffen, in der ein Kind eine echte Chance hat, seine Potenziale zu entfalten.

Barbara van der Wielen, Schulleiterin

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Ruben Lauber

Projektmanager

Foto: © Jacek Ruta/bdvb

Bündnis Ökonomische Bildung

Wirtschaftskompetenz ist ein Teil der Allgemeinbildung, und sie ist ein Mittel für mehr soziale Mobilität – gerade für Kinder aus Familien mit niedrigem Bildungshintergrund. Deshalb gehört das Thema in die Schule.

Sven Schumann, Co-Vorsitzender des Bündnis für ökonomische Bildung

Mehr Wirtschafts­kompetenz in weiter­führenden Schulen

Das Bündnis für ökonomische Bildung setzt sich als gemeinnütziger Verein seit 2020 dafür ein, bundesweit ökonomische Bildungsinhalte in allen weiterführenden Schulen in den Unterricht fest zu verankern.

Logo des Bündnis ökonomische Bildung Deutschland (BÖB)

Ökonomische Bildung kann ein Schlüssel zu Chancengerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe sein. Mit grundlegenden Urteils-, Entscheidungs- und Handlungskompetenzen kann für alle Schülerinnen und Schüler ein selbstbestimmtes, mündiges Leben möglich sein.

Durch die Vernetzung der relevanten Akteure im Bereich der ökonomischen Bildung und eine bessere und fachbezogene Qualifizierung der Lehrkräfte soll Schülerinnen und Schülern eine praxisorientierte Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Themen ermöglicht werden.

Das Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland ist eine von Lehrkräften, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft ehrenamtlich getragene Initiative. Es besteht aus einem aktiven Netzwerk von mehr als 80 überwiegend institutionellen Mitgliedern.
Wenn Wirtschaftsbildung im Schulwesen verankert wird, wird das eine große Wirkung haben. Sie wird sich in der Gesamtbevölkerung verbreiten – egal welchen sozioökonomischen Hintergrund man hat.

Verena von Hugo, Co-Vorsitzende des Bündnisses für ökonomische Bildung

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Portraitfoto von Daniela Zentner - Projektmanagerin

Daniela Zentner

Projektmanagerin

Nina Grunenberg Fellowship

Foto: © Christian Schwier/stock.adobe.com
Der Journalist muss sein Thema kennen, um gezielt fragen zu können (notfalls auch impertinent).
Nina Grunenberg
herausragende Bildungsjournalistin und ehemalige Chefredakteurin der ZEIT (1936-2017)
Foto: © Nicole Neumann

FUNDIERTE BERICHT­ERSTATTUNG ZUM SCHULSYSTEM

Das „Nina Grunenberg Fellowship“ ist ein Weiterbildungsstipendium für Journalistinnen und Journalisten und gibt Einblicke in das Bildungssystem an deutschen Schulen.

Es wird bereits von einer Bildungskatastrophe gesprochen, in der wir uns entweder schon befinden oder auf die wir hinsteuern. Lehrkräftemangel, wachsende Bildungsdefizite, , ungleich verteilte Bildungschancen, ein Sanierungsstau von 45 Milliarden Euro beim Schulbau. Die Liste lässt sich immer weiterführen. Das deutsche Schulsystem steht vor großen Herausforderungen. Umso wichtiger ist eine fundierte Berichterstattung über die Bildungsthemen der heutigen Zeit. Das spiegelt sich wiederum in vielen Redaktionen nicht wider. Es gibt kaum noch Bildungsredaktionen oder Bildungsthemenseiten. Ziel des Fellowships ist es, Journalistinnen und Journalisten in Deutschland die Möglichkeit zu geben, die Strukturen des Bildungssystems und die Herausforderung von Schulen besser zu verstehen, um so eine qualifizierte Berichterstattung zu gewährleisten.

Das Nina Grunenberg Fellowship wurde erstmalig im Dezember 2022 ausgeschrieben. Es können sich am Thema interessierte Journalistinnen und Journalisten bewerben. Pro Jahrgang stehen zehn Fellowships zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten in zwei zweiwöchigen Blöcken Einblicke in das deutsche Schulsystem, in die Verwaltung, in Landes- und Bundespolitik, zum Stand der Wissenschaft und vielem mehr.

Das Nina Grunenberg Fellowship wird von Schöpflin Stiftung, Wübben Stiftung Bildung und ZEIT-Stiftung  zunächst für einen Zeitraum von 2023 bis 2026 gefördert und von Publix umgesetzt.

Die Krise des deutschen Bildungssystems spielt sich ja schon längst nicht mehr abstrakt ab. Sie ist Teil des Familienlebens geworden.

Quelle: DIE ZEIT, Bildung für alle 1970

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Portraitfoto von Marisa Klasen - Kommunikations­managerin

Marisa Klasen

Kommunikations­managerin

LeadershipLab.SH

Fotos: ©JuliaPetersen/leadershiplab.sh.

Wir befinden uns derzeit in einem intensiven Prozess der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht. Dabei sind Schulleitungen und Schulaufsichten besonders gefordert. Dank der Förderung der beiden Stiftungen können wir ihnen mit dem LeadershipLab.SH ein weiteres praxisnahes und hochwertiges Angebot unterbreiten, das auch als Experimentierraum genutzt werden kann.
Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Führungskräfte befähigen, stärken, ermutigen – auf neuen Wegen

Das LeadershipLab.SH ist ein agiles, praxisnahes Angebot für schulische Führungskräfte im Land Schleswig-Holstein. Ziel ist es, Schulleitungen und Schulaufsichten in den Handlungs- und Kompetenzfeldern, der pädagogischen Führung und dem Management zu professionalisieren und sie bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Zudem sollen sie ermutigt werden, neue Wege zu gehen sowie innovative Konzepte zu entwickeln und auszuprobieren. Das Lab ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Forschungsergebnisse zeigen immer wieder, dass Führungskräfte im Bildungsbereich die Lernleistungen von Schülerinnen und Schülern und die Schulqualität entscheidend beeinflussen können. In den vergangenen Jahren sind die Führungsaufgaben deutlich komplexer geworden und in einer Zeit des beständigen Wandels muss auch Schule neu gestaltet werden. Weil Schulleitungen und Schulaufsichten bei der Schul- und Unterrichtentwicklung eine zentrale Rolle einnehmen, ist es wichtig, sie zu befähigen, zu stärken und in ihrem Handeln zu ermutigen.
Schulische Führungskräfte wie Schulleitungen und Personen aus der Schulaufsicht können an Netzwerken, Bildungsreisen und Hospitationen – beispielsweise in Wirtschaftsunternehmen – teilnehmen. Sie haben durch diese Angebote die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand zu blicken und sich fachlich weiterzuentwickeln sowie an kompakten Online-Impulsen zu verschiedenen Themen teilzunehmen. Das LeaderhipLab.SH hat den Charakter eines Labors und ist ein Experimentierraum. Offenheit und Reflexion, innovative Settings und ein positiver Umgang mit Fehlern als Entwicklungschancen sind kennzeichnend. Die gezielte Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven (Professionen, Hierarchien, Orte, Länder) sowie von Irritationen ermutigt zu Denken und Handeln „out oft he box“.

Das LeadershipLab.SH ist ein gemeinsames Projekt des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, der Wübben Stiftung Bildung und der Nordmetall-Stiftung.

Mit dem Leadership-Lab SH wird die Schulleitungsqualifizierung systematisch neu gedacht und den Schulleitungen und ihrer Qualifizierung kommt die Aufmerksamkeit zu, die sie verdienen. Diese Initiative hat hoffentlich auch Strahlkraft auf weitere Bundesländer.

Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung

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Lehramtsstipendium Ruhr - Deine Region. Deine Chance.

Foto: © MSB NRW/Marcel Kusch

Das Lehramtsstipendium Ruhr wird dazu beitragen, auch in herausfordernder Lage des Ruhrgebiets faire Bildungschancen zu sichern. Indem wir gezielt Schulen unterstützen, die besondere Herausforderungen zu bewältigen haben, folgen wir einmal mehr dem Ansatz, Ungleiches ungleich zu behandeln.
Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Angehende Lehrkräfte für Arbeit an Schulen in herausfordernder Lage vorbereiten

Ein Bündnis aus Stiftungen, Universitäten und dem Land Nordrhein-Westfalen möchte Lehramtsstudierende gezielt für den Einsatz an Schulen in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet gewinnen. Die RAG-Stiftung und die Wübben Stiftung Bildung haben dazu gemeinsam mit dem Schulministerium und den drei Ruhrgebietsuniversitäten Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund ein Stipendienprogramm entwickelt, über das die Studierenden während ihres Studiums finanziell gefördert und zugleich systematisch auf eine Tätigkeit an Schulen in herausfordernder Lage vorbereitet werden sollen.

Der Lehrkräftemangel stellt das deutsche Bildungssystem aktuell vor große Schwierigkeiten. Besonders stark betroffen sind Schulen in herausfordernden Lagen. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Qualität von Schule und Unterricht aus, sondern vergrößert auch die Ungerechtigkeit im Bildungssystem. Im Ruhrgebiet sind diese Entwicklungen an vielen Schulen zu spüren. Gleichzeitig fühlen sich viele Lehrkräfte an Schulen in herausfordernden Lagen nicht ausreichend auf die Arbeit an diesen Schulen vorbereitet, da dort Arbeitsfelder und Aufgaben in ganz besonderem Maße auf das Thema Bildungsgerechtigkeit einzahlen müssen. Diese Inhalte kommen in Studium und Referendariat häufig bislang zu kurz. Aus diesen Gründen haben die Stiftungen, das nordrhein-westfälische Schulministerium und die Ruhrgebietsuniversitäten das Projekt „Lehramtsstipendium Ruhr – Deine Region, deine Chance.“ ins Leben gerufen.

In dem Programm werden Stipendien für Lehramtsstudierende vergeben, die nach ihrem Studium an einer Schule in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet arbeiten wollen. Zusätzlich werden die Studierenden im Verlauf ihres Studiums mit passgenauen Angeboten auf diese Tätigkeit vorbereitet. Dazu gehört u. a. die Teilnahme am Studienprofil „Bildungsgerechtigkeit“ sowie ein vielseitiges Begleitprogramm, beispielsweise zur Persönlichkeitsentwicklung und Vernetzung mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Bildungsexpertinnen und -experten aus Wissenschaft, Politik, Praxis und Gesellschaft. Die Studierenden erhalten unter anderem eine monatliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Euro pro Monat und sammeln als Lernhelferin bzw. Lernhelfer an Schulen in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet praktische Erfahrungen.

Das Stipendienprogramm Lehramtsstipendium Ruhr – Deine Region. Deine Chance. Ist ein gemeinsames Projekt von der RAG-Stiftung, der Wübben Stiftung Bildung, des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Ruhrgebietsuniversitäten Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund.

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Portraitfoto von Dr. Laura Braun Projektmanagerin

Dr. Laura Braun

Projektmanagerin & Wissenschaftliche Analysen

Innovationsfonds „Forschung zu Schulen im Brennpunkt”

Foto: ©Peter Gwiazda/Wübben Stiftung Bildung

Mit dem Innovationsfonds möchten wir die Forschung zu Schulen im Brennpunkt vorantreiben und die Vernetzung im Forschungsfeld stärken. Wir brauchen dringend mehr wissenschaftliche Erkenntnisse, um die Schulen gezielt und wirksam bei ihrer Arbeit unterstützen zu können.

Dr. Hanna Pfänder, Leiterin des impaktlab

Forschung zu Schulen im Brennpunkt stärken

Ziel des Innovationsfonds ist es, das interdisziplinäre Forschungsfeld „Schulen im Brennpunkt“ auszubauen und zu stärken. Darüber hinaus soll durch das Programm eine engere Vernetzung von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis initiiert werden. Der Innovationsfonds richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler – das heißt an Juniorprofessorinnen und -professoren sowie Postdocs – der Fachrichtungen Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Sozialwissenschaften und Empirische Bildungsforschung sowie verwandter Fächer im Beschäftigungsverhältnis an einer Hochschule in Deutschland.

Seit Jahren attestieren Studien, dass ein erheblicher Teil der Kinder in Deutschland am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen und schreiben kann, unzureichende Kompetenzen in Mathematik hat und jeder fünfte Jugendliche als nicht ausbildungsreif gilt. Betroffen von (solcher) Bildungsarmut und den daraus resultierenden verringerten Teilhabechancen sind insbesondere Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. An Schulen in sozialen Brennpunkten kumulieren diese Risiko- und Problemlagen. Bisher gibt es allerdings noch wenig Forschung dazu, was eine Schule im Brennpunkt in Deutschland ausmacht und welche Bedeutung die wohnräumliche Segregation und die herausfordernde Zusammensetzung der Schülerschaft an Schulen im Brennpunkt auf die Entwicklungschancen der Kinder und Jugendliche haben. Auch mangelt es an Forschung, die fokussiert der Frage nachgeht, welche spezifischen Maßnahmen auf der Ebene von Schulen im Brennpunkt Schülerinnen und Schülern aus benachteiligten Familien helfen und welche (schulsystemischen) Angebote die Schulen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützen können. Hier setzt der Innovationsfonds an.

Der Innovationsfonds ermöglicht Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen die Umsetzung eines Forschungsvorhabens zu Schulen im Brennpunkt (theoretisch oder empirisch, d. h. qualitativ, quantitativ oder mixed-methods unter Verwendung von Primär- oder Sekundärdaten) mit einer Forschungsförderung in Höhe von bis zu 40.000 Euro (für Hilfskräfte- und Sachmittel). Darüber hinaus werden im Rahmen des Programms regelmäßige und vielfältige Austausch- und Vernetzungsformate der teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler untereinander und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Schulpraxis, Bildungsadministration sowie Medien angeboten.

Der Innovationsfonds „Forschung zu Schulen im Brennpunkt“ wird von der Wübben Stiftung Bildung gefördert. Insgesamt werden sechs Projekte unterstützt, die von elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern umgesetzt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. Die Auswahl der Projekte erfolgte durch eine Jury, der Personen aus der Praxis, Wissenschaft sowie der Stiftung angehörten.

Sprache ist der Schlüssel zum Bildungserfolg und die Förderung benachteiligter Kinder stellt eine große Herausforderung dar. Im Rahmen des Innovationsfonds möchte ich herausfinden, wie und ob die Sprachförderung eben dieser Kinder am Übergang von der Kita zur Grundschule durch den Einsatz von Hörbüchern optimiert werden kann.

Dr. Nadine Elstrodt-Wefing, Wissenschaftlerin

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