Lehrkräftemangel in NRW: Neue Schulleitungen in Duisburg gezielt gefördert

Lehrkräftemangel in NRW: Neue Schulleitungen in Duisburg gezielt gefördert

Für die Schulen in Nordrhein-Westfalen ist es vielfach eine große Herausforderung, freie Schulleitungsstellen nachzubesetzen. Das betrifft vor allem die Grundschulen und Schulen in sozial herausfordernden Lagen. Bereits Ende 2019 haben bundesweit 1.000 Schulleitungen gefehlt. In NRW fehlte zu diesem Zeitpunkt an jeder 10. Grundschule die Leitung. Zur gezielten Nachwuchsgewinnung von Schulleitungen haben sich das nordrhein-westfälische Schulministerium, die Stadt Duisburg und die Wübben Stiftung deshalb erstmals im Rahmen einer Kooperation gemeinsam mit dem Modellvorhaben „Vom Lehren zum Leiten“ 2018 auf den Weg gemacht. Zwei Jahre nach Projektende ziehen die Projektpartner heute in Duisburg Bilanz. Die 28 teilnehmenden Lehrkräfte in Duisburg haben in der Zwischenzeit folgende Positionen übernommen:

  • 2 haben die kommissarische Schulleitung übernommen
  • 4 sind Konrektorin geworden
  • 4 haben eine aktive Rolle in der Schulentwicklung Inne
  • 1 ist Fachleiterin geworden
  • 2 befinden sich in der verpflichtenden Schulleitungsqualifizierung SLQ
  • 4 wollen Konrektor/Konrektorin werden und befinden sich teilweise bereits im
  • Bewerbungsverfahren

„Viele Schulleitungsstellen in Deutschland sind unbesetzt und es findet bislang keine systematische Nachwuchsgewinnung statt. Die Bilanz unseres Projekts zeigt, dass es möglich ist, Lehrkräfte gezielt zu fördern und sie für den Posten der Schulleitung zu gewinnen, auch in sozial schwierigen Lagen“, so Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung.

Die Wübben Stiftung ist seit vielen Jahren bei der Qualifizierung von Schulleitungen aktiv. Ihr impakt schulleitung-Programm ist 2015 in Nordrein-Westfalen gestartet und mittlerweile ebenfalls in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Berlin zu finden. „Gute Schulen haben gute Schulleiterinnen und Schulleiter“, so Dr. Markus Warnke. „Jede Investition in ihre Qualifikation wirkt sich auf die Qualität ihrer Schule aus. Wenn gerade sogenannte Brennpunktschulen so besser werden, trägt das zur Chancengerechtigkeit bei.“ Die Qualifikation und Fortbildung von Schulleitungen sind daher eine wirksame Möglichkeit, um den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern nachhaltig zu verbessern.

Der Projektansatz „Vom Lehren zum Leiten“ wird seit 2020 ebenfalls von der Bezirksregierung Münster im Kreis Recklinghausen mit Unterstützung der Wübben Stiftung verfolgt. Hier nehmen 24 Lehrkräfte von Grundschulen an dem Programm teil. 

Informationen zum Modellprojekt „Vom Lehren zum Leiten“ in Duisburg 

Während der etwa einjährigen Projektlaufzeit konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Fortbildungen zu Handlungsfeldern der Schulleitung der Bezirksregierung Düsseldorf teilnehmen. Ein zentrales Element beim Nachwuchsprojekt war zudem der Praxisbezug: So konnten die Lehrkräfte beim „Leitungsshadowing“ Duisburger Schulleitungen bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter schauen oder sich im Projektmanagement erproben, indem sie eigenverantwortlich ein Entwicklungsprojekt an ihrer eigenen Schule umsetzten. Während des Projektverlaufs wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen von systemischen Coaches in ihrem Entscheidungsund Reflexionsprozess begleitet. In den geleiteten Kleingruppen konnten sie sich über ihre Erfahrungen austauschen und das Format „Coaching“ kennenlernen.

Ansprechpartnerin für inhaltliche Fragen:
Wübben Stiftung
Ansprechpartnerin für die Presse:
Wübben Stiftung

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