Erster Jahrgang des Nina Grunenberg Fellowships gestartet

Erster Jahrgang des Nina Grunenberg Fellowships gestartet

Die Schöpflin Stiftung, die Wübben Stiftung Bildung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius haben erstmals ein Weiterbildungsstipendium zur fundierten Berichterstattung über das Schulsystem vergeben. Unter den neun Stipendiatinnen und Stipendiaten sind freie und festangestellte Journalistinnen und Journalisten, die für lokale und überregionale Medien sowie für Nachrichtenagenturen arbeiten.

Mit dem Nina-Grunenberg-Fellowship erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten Einblicke in die Strukturen des deutschen Bildungssystems. Das Programm findet in zwei zweiwöchigen Blöcken im Mai und November 2023 in Hamburg, Berlin, Leipzig, Düsseldorf und Gelsenkirchen statt. Inhaltlich sind Einblicke in Verwaltungsstrukturen geplant sowie Besuche an Schulen und Auseinandersetzungen mit verschiedenen Schulformen, Austausch zu Bildungsstudien und Datenauswertung und Initiativen- und Redaktionsbesuche. Außerdem sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit erhalten, ein Netzwerk im Bildungsbereich aufzubauen.

Die Fellows

Ausgewählt wurden neun Stipendiatinnen und Stipendiaten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie alle bereits über Schul- und Bildungsthemen berichtet haben oder großes Interesse in diesem Bereich hegen – und mit dem Fellowship ihr Wissen vertiefen wollen.

Als freier Journalist arbeitet Marius Elfering unter anderem für Deutschlandfunk Kultur, WDR und DIE ZEIT. In seiner Arbeit hat er sich immer wieder mit bildungspolitischen Themen beschäftigt. So begleitete er beispielsweise die Lehrerinnen, Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler einer Hauptschule bei der Schließung ihrer Schule.

Philine Elster absolviert zurzeit zwei Masterstudien in Düsseldorf und Köln und arbeitet seit vier Jahren als freie Journalistin beim WDR, aktuell insbesondere als Reporterin und Social Producerin bei 1LIVE. In der WDR-Sendung Hier und heute ist sie zudem als Netzreporterin und Expertin für Netztrends zu sehen. Im vergangenen Jahr gründete sie das Start-up Netzgedanken mit dem Ziel, Medien und Digitalisierung im Schulkontext weiterzuentwickeln. Sie lehrt zudem das Fach „Online Medien“ an der Macromedia Hochschule an den Standorten Köln und Hamburg.

In ihren 20 Jahren als Journalistin hat sich Kathrin Fromm viel mit Schulfragen beschäftigt. Aktuell schreibt sie unter anderem für den Studienführer der ZEIT und übernimmt Nachrichtenschichten zu aktuellen Bildungsthemen beim Spiegel. An dem Fellowship reizt sie der starke Praxisbezug und der Blick über das eigene Bundesland hinaus.

Birte Gernhardt ist eine freie Journalistin, die sich auf Audio-, Video- und Social-Media-Berichterstattung konzentriert und u. a. für die Agence France-Presse (AFP) arbeitet. Sie ist auch eine engagierte Stimme in den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation und soziales Engagement. Als Mutter eines Schulkindes hat sie sich intensiv mit unterschiedlichen Schulformen und -Konzepten befasst.

Michael Lünstroth ist Redaktionsleiter beim Schweizer Kulturportal thurgaukultur.ch. 2021 gründete er mit sieben Mitstreiterinnen und Mitstreitern ein lokaljournalistisches und gemeinnütziges Stadtmagazin für Konstanz. karla versteht sich als investigatives Medium, in dem vertieft über relevante Themen für die Stadtgesellschaft berichtet wird – auch über Bildung.

Als Oskar Piegsa im März 2020 Bildungsredakteur im Hamburg-Ressort der ZEIT wurde, war ihm die akademische Welt vertraut, doch das Schulsystem erschien ihm „wie ein neuer Planet“. Seither hat er viel gelernt, die Corona-Pandemie wurde zum bildungspolitischen Crashkurs. Mit dem Stipendium möchte Piegsa über die Landesgrenzen Hamburgs hinausschauen.

Seit 2022 arbeitet Franziska Pröll als Gesellschaftsredakteurin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zuvor hat sie als freie Journalistin geschrieben und gesprochen, unter anderem für DIE ZEIT, FAZ, Freundin und den SWR. Bei ihren Recherchen zu Bildungsthemen stößt Pröll immer wieder auf systemische Fragen, die sie mithilfe des Fellowships beantworten will.

Seit rund vier Jahren schreibt Stephanie Streif für die Badische Zeitung über Bildungsthemen, erst als freie Autorin und seit Oktober 2021 als fest angestellte und für den Bereich Bildung zuständige Redakteurin im Ressort Nachrichten und Politik. Mit dem Fellowship möchte sie ihren – meist regionalen – Blick auf das System Schule weiten.

Bertram Weiß arbeitet als Redakteur für die Marke GEO und schreibt zu diversen Themen aus Wissenschaft, Forschung und Bildung. Daneben engagiert er sich freiberuflich in Projekten, die sich der Zukunft und Weiterentwicklung des Journalismus widmen. Schulische Bildung begreift er als Grundpfeiler einer modernen Wissensgesellschaft.

Das Fellowship

Das deutsche Schulsystem steht vor großen Herausforderungen: Lehrkräftemangel, wachsende Bildungsdefizite, ungleich verteilte Bildungschancen, ein Sanierungsstau von 45 Milliarden Euro beim Schulbau. Umso wichtiger ist eine fundierte Berichterstattung über die Bildungsthemen der heutigen Zeit. Dies spiegelt sich jedoch in vielen Redaktionen nicht wider. Es gibt nur noch wenige Bildungsredaktionen oder Bildungsthemenseiten.

Ziel des Nina-Grunenberg-Fellowships ist es, Journalistinnen und Journalisten sowie Redakteurinnen und Redakteuren die Möglichkeit zu geben, die Strukturen des Bildungssystems und die Herausforderungen von Schulen besser zu verstehen, um so eine qualifizierte Berichterstattung zu gewährleisten. Denn: „Der Journalist muss sein Thema kennen, um gezielt fragen zu können (notfalls auch impertinent).“ Das schrieb Nina Grunenberg, die als Expertin für Bildungs- und Hochschulfragen den wissenschaftlichen Journalismus mitgeprägt hat.

Indem sie das Stipendium nach ihr benannten, erinnern die Schöpflin Stiftung, die Wübben Stiftung Bildung und die ZEIT-Stiftung an Grunenberg, die von 2000 bis 2009 Mitglied im Wissenschaftsrat war. Von 1987 bis 1995 war sie stellvertretende Chefredakteurin der Wochenzeitung DIE ZEIT und leitete dort auch zeitweise das Ressort Wissen.

Ansprechpartnerin für die Presse:

Wübben Stiftung Bildung

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