Familiengrundschulzentren: Elternarbeit und Öffnung in den Sozialraum
Foto: © Wübben Stiftung Bildung/Peter Gwiazda
Aktuelle Meldungen zum Themenschwerpunkt
Grundschulen für Familien öffnen
In Deutschland hängt der Lernerfolg von der Familie ab. Das ist gut für die Kinder, die von ihren Eltern unterstützt werden können und wird zum Nachteil für die Kinder, deren Eltern es nicht können. Entscheidend ist somit nicht das Talent, das Potential und die Leistungsfähigkeit. Darum sollte es aber gehen, wenn die Bildungschancen gerecht wären. Will man das ändern, müssen die Familien stärker in den Blick genommen werden. 2014 ist in Gelsenkirchen daher die Idee entstanden, das erfolgreiche Konzept der Familienzentren an Kitas auf Grundschulen zu überführen. Es entwickelten sich die ersten Familiengrundschulzentren (FGZ). Ziel der FGZ ist es, Schule – insbesondere in sozial herausfordernder Lage – für Eltern zu öffnen und mit ihnen im Rahmen von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften für die Entwicklung der Kinder an einem Strang zu ziehen. Eltern sollen in ihrer Rolle als Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleiter ihrer Kinder gestärkt werden, um so auch die Kinder zu stärken.
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Angelehnt an das Konzept von Familienzentren an Kindertageseinrichtungen, das in Nordrhein-Westfalen seit mehr als 15 Jahren landesweit gefördert wird, setzen die FGZ die kommunale Präventionskette im Grundschulbereich fort.
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt mit der Stadt Gelsenkirchen fördert die Wübben Stiftung Bildung seit 2019 gemeinsam mit der Auridis Stiftung den Erfahrungs- und Wissensaustausch über den Aufbau und die Umsetzung von FGZ im Rahmen der „Initiative Familiengrundschulzentren NRW“. Zahlreiche Kommunen aus NRW sind mittlerweile Teil der Initiative. Zudem engagiert sich die Stiftung für den Transfer des Konzepts in weitere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Sachsen. In ersten Bundesländern, wie Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Thüringen, entwickeln sich Schulen auch im Rahmen des Startchancen-Programms zu FGZ und werden dabei von der Stiftung unterstützt.
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Familiengrundschulzentren in den verschiedenen Bundesländern
Die Wübben Stiftung Bildung unterstützt inzwischen die Entwicklung von Familiengrundschulzentren durch Erfahrungs- und Wissensaustausch, Qualifizierung und Prozessbegleitung in NRW, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem werden Familiengrundschulzentren in Berlin und Hessen aufgebaut.
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg entwickeln sich im Rahmen des Startchancen-Programms in drei Kommunen Schulen zu Familiengrundschulzentren. Bei den Kommunen handelt es sich um Mannheim, Stuttgart und Ulm.
Berlin
In Berlin werden in allen 16 Handlungsräumen der ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung sozial benachteiligter Stadtquartiere (GI) Familiengrundschulzentren aufgebaut. Es entwickeln sich daher seit dem Schuljahr 2023/2024 16 Grundschulen in 12 Stadtbezirken zu Familiengrundschulzentren.
Nordrhein-Westfalen
Das Konzept der Familiengrundschulzentren (FGZ) in Nordrhein-Westfalen ist ein Erfolg. Was 2014 auf Initiative der Stadt Gelsenkirchen begann, hat inzwischen in NRW zu mehr als 150 aktiven und geplanten Standorten von FGZ geführt.
Seit 2020 und 2021 gibt es inzwischen zwei Förderrichtlinien des Landes NRW (kinderstark und Richtlinie zur Förderung von Familiengrundschulzentren im Ruhrgebiet), die den Aufbau von FGZ fördern. Das Konzept der FGZ ist zudem seit 2022 im Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW verankert.
Neben diesen Finanzierungsmöglichkeiten begleiten mehrere Akteure in NRW den Aufbau und die Entwicklung von FGZ fachlich und vernetzen die verschiedenen Standorte untereinander, beispielweise die Landesjugendämter (LVR und LWL) und das Institut für soziale Arbeit (ISA).
Mehr als 30 Kommunen haben sich zudem in der „Initiative Familiengrundschulzentren NRW” zusammengeschlossen.
Hessen
In Hessen macht sich Gießen als erste Kommune auf den Weg, Familiengrundschulzentren aufzubauen. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gießen hat im Juli 2022 das Programm „Schulen mit Familienzentrum“ beschlossen. In Gießen entwickeln sich Grundschulen und Förderschulen zu Familiengrundschulzentren.
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz entwickeln sich seit dem Schuljahr 2023/2024 in zwei Kommunen Schulen zu Familiengrundschulzentren. Es beginnen die Kommunen Koblenz und Wittlich mit insgesamt sieben Grundschulen. Als dritte Kommune ist 2024/2025 Ludwigshafen mit vier Grundschulen hinzugekommen.
Das Vorhaben, das unter dem Titel FamOS (Familiengrundschulzentren als multiprofessionelle Orte in der Schule) geführt wird, setzt das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Wübben Stiftung Bildung und der Auridis Stiftung um.
Sachsen
Zwei kreisfreie Städte in Sachsen – Dresden und Leipzig – sind die ersten Kommunen außerhalb NRWs, die das Konzept der Familiengrundschulzentren erproben wollen. Dafür haben die Vertreter der Städte am 12. Dezember 2022 eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Die Städte werden bei ihrem Vorhaben vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus sowie von der Wübben Stiftung Bildung und der Auridis Stiftung begleitet und unterstützt.
Der Start für das Pilotprojekt in Sachsen ist zum Schuljahresbeginn 2023/2024 erfolgt. Die beiden Städte wollen das Konzept der Familiengrundschulzentren auch auf Förderschulen übertragen und nutzen daher den Begriff „Familienschulzentren”. In Dresden wird das Konzept zunächst an sechs Grundschulen und einer Förderschule erprobt und in Leipzig an zwei Grundschulen und einer Förderschule.
Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt entwickeln sich im Rahmen des Startchancen-Programms Schulen zu Familiengrundschulzentren. Auch hier wird – wie in Sachsen und Thüringen – der Begriff der „Familienschulzentren“ genutzt.
Thüringen
In Thüringen wird das Konzept der Familiengrundschulzentren im Rahmen des Startchancen-Programms umgesetzt. Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2025/2026 entwickeln sich rund 15 Grundschulen aus Nord- und Ostthüringen zu Familiengrundschulzentren. Auch hier wird – wie in Sachsen und Sachsen-Anhalt – der Begriff der „Familienschulzentren“ genutzt.
Publikationen zum Thema
Eine Befragung des Impaktlab der Wübben Stiftung Bildung Die Familiengrundschulzentren (FGZ) in Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigen eine starke Vernetzung mit dem Sozialraum und vielfältige Angebote für Familien, die regelmäßig genutzt werden. …
Ergebnisse der Arbeitskreise der Initiative Familiengrundschulzentren NRW. Die Initiative Familiengrundschulzentren NRW, der sich inzwischen 37 Kommunen in NRW angeschlossen haben, hat im Jahr 2022 zwei Arbeitskreise ins Leben gerufen. In …
Wie kann der Prozess zur Entwicklung von Familiengrundschulzentren (FGZ) angegangen werden? Was sind Erfolgsfaktoren? Wie kann der Weg aussehen? Eine Antwort gibt es auf diese Fragen nicht, nun aber Orientierung …
Foto: © Wübben Stiftung Bildung/Peter Gwiazda
Blick in die Praxis
Auf der Seite der Initiative Familiengrundschulzentren NRW finden Sie vielfältige Einblicke in die Arbeit der FGZ. Weitere Eindrücke und Impulse aus der Praxis finden Sie auch in unserem Online-Magazin „SchuB – Das Magazin für Schulen im Brennpunkt“. Ausgewählte Beiträge zu verschiedenen Schwerpunkten aus beiden Portalen haben wir hier für Sie verlinkt.
Materialien
Gemeinsam Wachsen
Die Initiative Familiengrundschulzentren NRW hat im Jahr 2022 zwei Arbeitskreise ins Leben gerufen. In diesen Arbeitskreisen haben Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen gemeinsam an den Themen Aufbau und Qualitätsmerkmale von FGZ gearbeitet. Diese finden Sie in der Publikation „Gemeinsam Wachsen”. Dazu ist auch eine begleitende Toolbox entstanden.
Ergebnisse der Arbeitskreise der Initiative Familiengrundschulzentren NRW. Die Initiative Familiengrundschulzentren NRW, der sich inzwischen 37 Kommunen in NRW angeschlossen haben, hat im Jahr 2022 zwei Arbeitskreise ins Leben gerufen. In …
Orientierungsrahmen
Wie kann der Prozess zur Entwicklung von FGZ angegangen werden? Was sind Erfolgsfaktoren? Eine allgemeingültige Antwort gibt es auf diese Fragen nicht, aber Orientierung – durch unseren Orientierungsrahmen für die Entwicklung von FGZ. Er ist das Produkt eines stetigen Dialogs mit zahlreichen Schulen, Kommunen, Bildungsadministration sowie der Wissenschaft.
Wie kann der Prozess zur Entwicklung von Familiengrundschulzentren (FGZ) angegangen werden? Was sind Erfolgsfaktoren? Wie kann der Weg aussehen? Eine Antwort gibt es auf diese Fragen nicht, nun aber Orientierung …
Kontakt
Michael John
Transfermanager Familiengrundschulzentren
Michael John
Transfermanager Familiengrundschulzentren
- Phone:0211 933708 00
- Email:john@w-s-b.org
Gregor Entzeroth
Projektmanager
Gregor Entzeroth
Projektmanager
- Phone:0211 933708 21
- Email:entzeroth@w-s-b.org
Sebastian Schardt
Projektmanager
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- Email:schardt@w-s-b.org
Daniela Zentner
Projektmanagerin
Daniela Zentner
Projektmanagerin
- Phone:0211 933708 15
- Email:zentner@w-s-b.org